Motorroller

Der VEB Industriewerke Ludwigsfelde baute die Motorroller Pitty, Wiesel, Berlin und Troll.

1936 errichtete Daimler-Benz in Ludwigsfelde ein Werk für Flugzeugmotoren. Im zweiten Weltkrieg war das Werk bedeutende für die Rüstungsproduktion. 1000 Motoren für die Luftwaffe verließen jedes Monat das Werk. 1945 folgte die völlige Demontierung und Sprengung laut Festlegung im Potsdamer Abkommen.

1951 folgte die Gründung der Industriewerke Ludwigsfelde IWL.
Zu Beginn wurden Schiffsmotoren und auch Werkzeugmaschinen produziert. Es folgten Rennboot und Flugzeugmotoren. Ebenfalls erzeugten die Industriewerke Ludwigsfelde teilweise die 6 Zylinder Horch Motoren für den NVA Geländewagen P2 sowie P3.

Anschließend erfolgte die Entscheidung der Rollerproduktion.
1953 entstand das Kollektiv unter der Leitung von Roland Berger. Das Kollektiv fertigte Konstruktionsunterlagen und das Versuchsmuster. 1955 folgte die Serienproduktion.

IWL PITTY

Baujahr: 1955 – 1956
Stückzahl: 11.293

Kühlung: Luft, Axialdruckgebläse
Motor: RT 125-1M von MZ

Unterbrecherabstand: 0,4 Millimeter an der höchsten Unterbrechernockenstelle
Hub: 58 Millimeter
Bohrung: 52 Millimeter
Hubraum: 123 Kubikzentimeter

Verdichtung: 1:6,5
Zylinder: 1 stehend
Vergaser: BVF NB 20 Flachschieber
Durchlass: 20 Millimeter
Luftfilter: Naßfilter mit Starteinrichtung
Ladungswechsel: 2-Takt-Umkehrspülung

Höchstleistung: 5000 Umdrehungen pro Minute, 5 PS
Dauerleistung: 4000 Umdrehungen pro Minute, 4,25 PS
Höchstgeschwindigkeit: 70 Kilometer pro Stunde

Antrieb: Rollenkette
Getriebe: 3-Gang-Getriebe, Wechselgetriebe
Schaltung: Fußschaltung durch Klauen

Gewicht: 140 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 300 Kilogramm
Kraftstoff: Öl-Benzin-Gemisch, Verhältnis 1:25
Tank: 8 Liter, Reserve 1,5 Liter
Reichweite: 230 Kilometer

Die Originallackierung des Motorrollers Pitty ist schwarz, grün oder rot. Die Verkleidung besteht aus Tiefziehblech. Der Motorroller wurde erfolgreich, zum Auftakt vieler motorsportlicher Veranstaltungen, bei Leistungs- und Geländeprüffahrten eingesetzt.

IWL SR 56 WIESEL

„SR“ = Stadtroller
„56“ = gebaut ab 1956

Baujahr: 1956 – 1959
Stückzahl: 57.400

Kühlung: Luft, Axialdruckgebläse
Motor: RT 125-2 von MZ

Unterbrecherabstand: 0,4 Millimeter an der höchsten Unterbrechernockenstelle
Hub: 58 Millimeter
Bohrung: 52 Millimeter
Hubraum: 123 Kubikzentimeter

Verdichtung: 1:7,5
Zylinder: 1 stehend
Vergaser: BVF NB 20 Flachschieber ab 1958 BVF NB 20-2
Durchlass: 20 Millimeter
Luftfilter: Naßfilter mit Starteinrichtung
Ladungswechsel: 2-Takt-Umkehrspülung

Höchstleistung: 5100 Umdrehungen pro Minute, 5,2 PS
Dauerleistung: 4000 Umdrehungen pro Minute, 4,3 PS
Höchstgeschwindigkeit: 75 Kilometer pro Stunde

Antrieb: Rollenkette
Getriebe: 3-Gang-Getriebe, Wechselgetriebe
Schaltung: Fußschaltung durch Klauen

Gewicht: 120 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 300 Kilogramm
Kraftstoff: Öl-Benzin-Gemisch, Verhältnis 1:25
Tank: 12 Liter, Reserve 1,5 Liter
Reichweite: 350 Kilometer

Der Stadtroller Wiesel verfügt über ein neuartiges Cockpit mit beleuchtem Tacho und Kontrollleuchten. Die Originallackierung des Stadtrollers ist maron, grau oder schwarz.

IWL SR 59 BERLIN

Baujahr: 1959 – 1962
Stückzahl: 113.943

Kühlung: Luft, Axialdruckgebläse
Motor: RT 150 von MZ

Unterbrecherabstand: 0,4 Millimeter an der höchsten Unterbrechernockenstelle
Hub: 58 Millimeter
Bohrung: 56 Millimeter
Hubraum: 143 Kubikzentimeter

Verdichtung: 1:8
Zylinder: 1 stehend
Vergaser: BVF N 241-11 Flachschieber bzw BVF 24 KN 1-1 Rundschieber
Durchlass: 24 Millimeter
Luftfilter: Prallblech-Naßluftfilter mit Ansauggeräuschdämpfer
Ladungswechsel: 2-Takt-Umkehrspülung

Höchstleistung: 5100 Umdrehungen pro Minute, 7,5 PS
Dauerleistung: 4000 Umdrehungen pro Minute, 6,5 PS
Höchstgeschwindigkeit: 82 Kilometer pro Stunde

Antrieb: Rollenkette
Getriebe: 4-Gang-Getriebe, Wechselgetriebe
Schaltung: Fußschaltung durch Klauen

Gewicht: 131 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 300 Kilogramm
Kraftstoff: Öl-Benzin-Gemisch, Verhältnis 1:25
Tank: 12 Liter, Reserve 1,5 Liter
Reichweite: 350 Kilometer

Der Stadtroller Berlin hat zwei Einzelsitze. In der Originallackierung  weiß/smaragdgrün, weiß/orange, weiß/hellblau oder weiß/schwarz repräsentiert sich der Motorroller.
Die Roller Berlin SR59 enthalten einen 150 Kubikzentimeter Motor, da die Vorgänger Roller, Pitty, Wiesel, mit dem 125 Kubikzentimeter Motor keine ausgezeichente Fahrleistung brachten.

Berlin SR59 mit Kindersitz

IWL TR TROLL 1

„TR“ = Tourenroller

Baujahr: 1963 – 1964
Stückzahl: 56.513

Kühlung: Luft, Axialdruckgebläse
Motor: RT 150-1 von MZ

Unterbrecherabstand: 0,4 Millimeter an der höchsten Unterbrechernockenstelle
Hub: 58 Millimeter
Hubraum: 143 Kubikzentimeter

Bohrung: 56 Millimeter
Verdichtung: 1:9
Zylinder: 1 stehend
Vergaser: BVF 24 KN 1-3 Rundschieber
Durchlass: 24 Millimeter
Luftfilter: Prallblech-Naßluftfilter mit Ansauggeräuschdämpfer
Ladungswechsel: 2-Takt-Umkehrspülung

Höchstleistung: 5100 Umdrehungen pro Minute, 9,5 PS
Dauerleistung: 4000 Umdrehungen pro Minute, 9 PS
Höchstgeschwindigkeit: 90 Kilometer pro Stunde

Antrieb: Rollenkette
Getriebe: 4-Gang-Getriebe, Wechselgetriebe
Schaltung: Fußschaltung durch Klauen

Gewicht: 128 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 300 Kilogramm
Kraftstoff: Öl-Benzin-Gemisch, Verhältnis 1:33
Tank: 12 Liter, Reserve 1,5 Liter
Reichweite: 350 Kilometer

Der Motorroller zeigt sich in der Originallackierung weiß/rot, weiß/hellblau oder weiß/dunkelblau.

CAMPI

Baujahr: 1960 – 1964

Campi im Einsatz

Fahrzeuge

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